Startseite » Test: Pac-Man World 2 Re-Pac [Xbox Series X]

Test: Pac-Man World 2 Re-Pac [Xbox Series X]

by Patrick

Review-Code für die Xbox Series Version von Bandai Namco erhalten

Die Remaster von Pac-Man World 1&2 gehören wohl mit zu den unerwartetsten Neuauflagen der jüngeren Vergangenheit. Die originalen Titel galten als kleine Jump’n’Run Geheimtipps, die zwar ihre Probleme hatten, insgesamt aber durchaus kompetente Hüpfabenteuer ablieferten – mit optimierten Releases hat man wohl trotzdem eher nicht gerechnet. Bandai Namco hat mir dankeswerterweise einen Rezensions-Code für das Ende September neu erschienende Pac-Man World 2: Re-Pac bereitgestellt, und nach einigen Stunden mit dem gelben Kreis kann ich nun mein Fazit ziehen. Vergleiche zu dem Originaltitel kann ich dabei kaum noch ziehen, dafür sind einfach zu viele Jahre ins Land gezogen als das ich mich noch gut genug an den Playstation 2 Titel erinnern könnte.

Während Pac-Man und die anderen Pacs ihr Leben friedlich vor sich hinleben, hat sich Oberbösewicht Spooky dazu entschieden, mit Hilfe seiner Geistertruppe die goldenen Früchte vom Dorfbaum in Pac-Land zu stehlen und mit ihren magischen Kräften Pac-Man und alle anderen Dorfbewohner ein für alle Mal dem Erdboden gleichzumachen. Das kann unser gelber Freund natürlich nicht auf sich sitzen lassen und macht sich deshalb auf den Weg, die Früchte wiederzuholen und gleichzeitig sowohl die bunten Geister als auch Spooky das Handwerk zu legen.

Ausgehend von Pac-Land macht ihr euch also auf die Suche nach den goldenen Früchten, die ihr in fünf thematisch unterschiedlichen Welten findet. So schlittert ihr durch eisige Schluchten, klettert durch einen dichtbewachsenen Wald oder versucht euch in der Lava-Welt nicht zu verbrennen. Jede Welt besteht aus mehreren Levels, durch die sich Pac-Man in bester Jump’n’Run Manier seinen Weg bahnt. Neben dem Standard-Sprung kann unser gelber Freund treten, eine Stampfattacke ausführen, für kurze Zeit schweben und, ähnlich wie Sonic, einen Sprint aufladen und dann in die gewählte Richtung losflitzen. Dabei sind alle Moves im Laufe der Geschichte notwendig, um die besonders zum Ende hin (und auch die verstecken Bosse…) immer schwierigeren Level erfolgreich zu beenden.

Bleiben wir kurz beim Thema Schwierigkeitsgrad. Wirkt Pac-Man World 2 Re-Pac zu Beginn noch ziemlich einfach und wenig herausfordernd, so wird euch spätestens ab dem Spinnen-Boss ordentlich was abverlangt und kann zu einigen Frustmomenten führen, vor allem der Endboss ist ein ganz schöner Klopper. Aber da hat Bandai Namco vorgesorgt: wem das Spiel zu schwer ist kann in den sogenannten Feen-Modus schalten, der euch unendlich Leben beschert und euch immun gegen Schaden macht. Außerdem werden an kniffligen Sprungpassagen kleine Plattformen platziert, die euch beim Manövrieren helfen. So kann man das Spiel auch beenden, ohne ein Meister des Genres zu sein.

Die Level sind schön abwechslungsreich und bieten auch abgesehen von den verschiedenen Themen genug Innovation, um euch bei der Stange zu halten. Gimmicks wie ein Eisen-Powerup, bei dem sich Pac-Man in eine metallerne Version von sich verwandelt oder Sektionen, bei dem der Gelbling wie im Urspiel erst vor Geistern weglaufen und sie dann fressen muss, lockern das eh schon gelungene Jump’n’Run auf.

Generell ist Pac-Man World 2 Re-Pac einfach charmant. Die Welt ist liebevoll gestaltet, die Figuren sind witzig und es wirkt so, als hätte das ganze Team Spaß an der Entwicklung gehabt. Ich fand’s damals schon überraschend und auch heute noch cool, dass man aus diesem simplen Klassiker so einen sympathischen Hüpfer machen kann.

Obwohl das Hauptspiel ziemlich schnell durchgespielt ist (ich war in ca. 4-5 Stunden durch), gibt es auch danach noch genug zu erledigen. Früchte und Pac-Labyrinthe wollten gesammelt, Aufgaben wie beispielsweise „Absolviere das Level ohne ein Leben zu verlieren“ oder „Besiege alle Gegner im Level“ erledigt und versteckte Bosse (inkl. alternativem Endboss und Zusatzende) besiegt werden. So bietet das Re-Pac genügend Motivation, um auch nach dem Ende der Story am gelben Ball zu bleiben.

Auch abseits vom Gameplay macht das Remaster eine gute Figur. Neben der Tatsache, dass man für Pac-Man den Synchronsprecher aus Pac-Man World 3, Martin Sherman, gewinnen konnte, sieht das Abenteuer auch noch chic aus und muss sich vor neuen Genrevertretern nicht verstecken. Einzig die Gegnermodelle fand ich teilweise nicht so ansprechend, dafür waren die Bosse aber umso schöner. Auch Soundeffekte und Musik fügen sich harmonisch ins Gesamtbild ein, bei den Musikstücken hätte etwas mehr Abwechslung aber auch gut getan, oft wird das Theme einfach in verschiedenen Abwandlungen genutzt.

Was ebenfalls für das Spiel spricht: Pac-Man World 2 Re-Pac kostet zu Release nur 39,99€. In Zeiten, in denen Remaster gerne mal als Vollpreistitel angeboten werden, ist das bei dem Umfang durchaus angebracht und für mich ein faires Preisschild.

Fazit

Klasse! Ich bin froh dass ich ein Remaster von einem Spiel bekommen habe, bei dem ich nicht mal wusste, dass ich davon überhaupt eine Frischzellenkur benötigte. Der teilweise repetitive Soundtrack, das etwas uninspirierte Gegnerdesign und die ab dem letzten Drittel sehr stark ansteigende Schwierigkeitskurve sind meine hauptsächlichen Kritikpunkte an einem ansonsten kompetenten und sympathischen Jump’n’Run. Ich kann keine Mechanik explizit herausstellen, Re-Pac funktioniert einfach als Gesamtwerk. Wenn man mich fragen würde, wie ich das Spiel mit einem Satz beschreiben würde, dann wäre es wohl: „Pac-Man World 2 Re-Pac macht einfach Spaß!“

Vielleicht gefällt dir auch

Hinterlasse einen Kommentar